Mar 2, 2018 - SPK Komplex. Nur 17 Monate lang, ab 1970, existierte das Sozialistische Patientenkollektiv in Heidelberg. Und doch erregt es bis heute viele Menschen. Für erstaunlich viele waren diese 17 Monate eine entscheidende Zeit, die ihr Leben – in die eine oder andere Richtung – geprägt hat. Der von Gerd. Das Kino Programm für 'SPK Komplex' finden Sie über die nachfolgende Städteübersicht. Sollte der Film nicht in Ihrer Stadt vorgeführt werden, zeigen wir. Daten werden geladen. Einen Moment bitte. Der Dokumentarfilm „SPK Komplex“ erzählt die Geschichte eines politischen Scheiterns, das sich im Nachhinein, aus dem Abstand mehrerer Jahrzehnte, allerdings als Beitrag zu einer humaneren Psychotherapie verstehen lässt. Das Kürzel „SPK“ steht für das „Sozialistische Patientenkollektiv“, das 1970 in Heidelberg von dem Arzt Wolfgang Huber gegründet wurde. Sein „antipsychiatrischer“ Ansatz bestand darin, psychische Krankheiten auf den Kapitalismus zurückzuführen und zu Therapiezwecken vor allem die Selbstorganisation der Patienten zu fördern, wozu nicht nur eine „Selbst-Agitation“ beitragen sollte, sondern auch Lesekreise, die sich vor allem der Lektüre Hegels widmeten. Dieser Ansatz stieß nicht nur auf erbitterten Widerstand konservativer Psychiater, sondern bescherte dem SPK bald auch die Aufmerksamkeit von Polizei und Staatsschutz. Es folgte eine zunehmende Radikalisierung, die in einer Schießerei mündete und einer Haftstrafe von Huber und seiner Ehefrau; einzelne SPKler schlossen sich auch der Roten Armee Fraktion (RAF) an. Bürgerspital Kauft Sparkassen-Komplex In Der LudwigstraßeIn einer Zeit, da sogar Burnouts als individuelle, tendenziell selbstverschuldete Probleme gelten, liegt das komplette Scheitern der gesellschaftspolitischen Ziele Hubers und seiner Mitstreiter auf der Hand. Aber einzelne therapeutische Maßnahmen, die das SPK damals ausprobierte, etwa Wohngemeinschaften von Patienten, sind inzwischen gängige Praxis. Entsprechend ambivalent ist die Erzählperspektive, die Regisseur Gerd Kroske in diesem Film einnimmt. Er setzt altes Foto-, Fernseh- und Textmaterial ein und lässt den ansonsten abwesend bleibenden Huber vor allem durch das Einspielen eines historischen Tondokumentes zu Wort kommen. In erster Linie lebt „SPK Komplex“ allerdings von den Interviews, die der Filmemacher mit verschiedensten Zeitzeugen geführt hat. Dabei erweist es sich als ebenso eigenwilliges wie reizvolles dramaturgisches Mittel, dass die Gesprächspartner nicht durch Einblendungen der Namen vorgestellt werden. Im Einzelfall kann man sich zwar schnell zusammenreimen, dass es sich um einen ehemaligen Polizisten oder ehemaligen Richter handelt. Nur bei den einstigen Mitstreitern Hubers ist das nie so offenkundig. Wer war Patient? Wer wurde Terrorist? Sparkasse Westmünsterland Spricht Von Einem „erfolgreichen Jahr“Das schärft den Blick darauf, wie unterschiedlich sich das Nachwirken der Vergangenheit im Habitus der Interviewten spiegelt. Diese gezielt eingesetzte Unbestimmtheit wirkt zugleich sehr konsequent, da das SPK die Trennung zwischen Krankheit und Gesundheit, Patienten und Therapeuten aufheben wollte, und die Entscheidung für oder gegen den „bewaffneten Kampf“ damals wohl oft genug vom Zufall abhing.
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